Im Rahmen meiner Dissertation Louis Soutter, une modernité brute, unter der Leitung der Kunsthistoriker Professor PHILIPPE KAENEL (Universität Lausanne, Schweiz) und Professor PEPE KARMEL (New York University, USA) rekonstruiere ich die rund einhundert Schulhefte, in denen der Schweizer Zeichner Louis Soutter (1871 – 1942) von 1923 bis 1930 gezeichnet und uns seine Notizen hinterlassen hat. Diese Notizbücher wurden nach seinem Tod aufgeschnitten und in Einzelblättern zerstreut, ohne dass die insgesamt 2000 Blätter eine Durchnummerierung erfahren hätten.

Siebenundsiebzig Jahre nach dieser Aufteilung in Einzelblätter wird die Rekonstitution der Hefte in der Lage sein, uns die erste grafische und thematische Entwicklung dieser fruchtbarsten Periode seines Werkes zu zeigen.

Mit einer Ausbildung in verschiedensten Techniken der Papieranalyse am Institut des Textes et Manuscrits Modernes in Paris (ITEM) und an der École des Sciences Criminelles de Lausanne (ESC) werde ich verschiedene, nicht-abrasive Techniken anwenden, um dann die 2000 Papierfragmente zu Papierbögen zusammenzusetzen und zu ordnen.

Da diese Zeichnungen in Museums- und Privatsammlungen in der Schweiz und im Ausland aufbewahrt werden, wird diese Rekonstruktion eine virtuelle sein und sich auf Scans der Seiten und Blätter stützen.

Am Ende dieser Rekonstitutionsarbeit, die ohne den wertvollen Beitrag von Privatsammlern und Museen nicht möglich sein wird, sollen die etwa hundert rekonstruierten Notizbücher als Faksimile veröffentlicht werden”.

JULIE BORGEAUD, Initiatorin der Rekonstitution der Notizbücher von Louis Soutter

Danksagung:

Archive des Kantons Waadt ; Fondation vaudoise du Patrimoine Scolaire